Das hybride lernkonzept aus der studierendensicht: Ergebnisse einer befragung und perspektiven für den universitären DaF-Unterricht

Abstract

In der vorliegenden Studie wird über das hybride Lernmodell für den DaF-Unterricht berichtet, welches im Studienvorbereitungsjahr 2021-2022 an einer türkischen Universität implementiert wurde. Das Ziel der quantitativen Untersuchung war, das verwendete Modell aus der Studierendenperspektive zu evaluieren, um daraus Erkenntnisse für die Diskussion zukünftiger hybrider Lernmodelle zu gewinnen. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines halbstrukturierten, nicht standardisierten Online-Fragebogens mit Likert-Aussagen und offenen Fragen. Dadurch wurden Meinungen von n = 61 Studierenden zu Motivation und Lerneffizienz im Onlineund Präsenz-Teil, Besonderheiten des hybriden Lernkonzeptes sowie seiner möglichen Fortführung erhoben. Die Datenauswertung erfolgte numerisch mit Hilfe von Google Forms und Microsoft Excel. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Studierenden ihre Motivation und die Lerneffizienz im Präsenz-Teil wesentlich höher als im Online-Teil einschätzten, was sicherlich zum größten Teil mit den negativen Auswirkungen der CoronaPandemie begründet werden kann. Die Auswertung von allgemeinen LikertAussagen zum hybriden Lernmodell ermittelte die Einstellungen der Studierenden im Hinblick auf mehrere Aspekte des hybriden Lernens. So gaben die Studierenden etwa an, dass die im Online-Teil eingesetzten digitalen Aktivitäten (wie z. B. interaktive Übungen) das Fremdsprachenlernen unterstützen würden. In Bezug auf den Präsenz-Teil des hybriden Konzeptes wurde z. B. das kollaborative Lernen in einer Gemeinschaft positiv hervorgehoben. Bei der Frage nach der Fortführung des hybriden Lernkonzeptes stellte sich heraus, dass der Anteil der Studierenden, der sich dafür und dagegen aussprach, ungefähr gleich war. Angesichts der vorliegenden Untersuchungsergebnisse kann empfohlen werden, bei der Konzeption zukünftiger hybrider Lernkonzepte den pädagogischen Mehrwert stärker in den Mittelpunkt aller didaktischen Überlegungen zu rücken.

The present study examines the use of the hybrid learning model in lessons for teaching German as a foreign language carried out at a Turkish university in the 2021-2022 preparatory year. The quantitative investigation aims to evaluate the model that was used from students' perspectives to gain insight regarding discussions on future hybrid learning models. Data were collected using a semi-structured, non-standardized online questionnaire with Likert-type statements and open-ended questions. As a result, the study determined the opinions of 61 students regarding motivation and learning efficiency for the online and face-to-face aspects of the lesson, the features of hybrid learning, and the likelihood of its continuation. The data were evaluated numerically using Google Forms and Microsoft Excel. The results show that the students rated their motivation and learning efficiency significantly higher regarding the face-to-face aspects of the lesson compared to the online aspects, which can certainly be explained by the adverse effects of the COVID-19 pandemic. Evaluating the general Likert-type statements regarding hybrid learning revealed the students' attitudes toward several aspects of hybrid learning. For example, the students stated that the digital activities used for the online parts of the lesson (e.g., interactive exercises) are able to support foreign language learning and that the face-to-face parts of the lesson positively emphasized collaborative learning in a community. When asked about the likelihood of continuing hybrid learning, the students turned out to be half in favor and half opposed. Due to the results from the present study, pedagogical added value should be placed more at the center of all didactic considerations when designing future hybrid learning classes.